Das ehemalige Lager Westerbork - musea

Die traurige Geschichte des ehemaligen Lagers Westerbork

1983 wurde die Gedenkstätte Kamp Westerbork, nur wenige Kilometer vom ehemaligen Durchgangslager, offiziell eröffnet. Neun Jahre später, im Jahr 1992, wurde das Gelände des Lagers neugestaltet. Nur wenige originale Bauten des Lagers waren erhalten, darunter der Kartoffelkeller, ein SS-Schutzbunker, die Lagerkommandantenwohnung und die Kläranlage. Ralph Prins, ein Überlebender des Lagers, entwarf das beeindruckende Denkmal.

Der Zweite Weltkrieg

Auf einer 500 x 500 m großen Brachfläche wurde 1939 ein Lager für geflüchtete deutsche Juden erbaut. Nach dem Einmarsch der Deutschen wurden die rund 140.000 in den Niederlanden lebenden Juden immer weiter isoliert. Es sollte der Vorbote ihrer Deportation in die Vernichtungslager in Polen sein, für die die Nationalsozialisten ein Durchgangslager brauchten. Das wurde Westerbork. Das Lager war Wind und Wetter ausgesetzt. Sand und Staub der Heide drangen durch die Ritzen der Holzbaracken. Ab Juli 1942 wurden die Juden in den Niederlanden in Konzentrationslager deportiert. Den Auftakt machten 24 Züge mit insgesamt 23.700 Juden und ab Anfang 1943 fuhr jeden Dienstag ein Güterzug mit je 1.000 Menschen Richtung Vernichtungslager, Ziel: Auschwitz oder Sobibor. Der letzte Transport erfolgte am 13. September 1944. Insgesamt verließen 93 Züge mit über 100.000 Gefangenen Westerbork. Unter ihnen befanden sich auch 245 Sinti und Roma.

Deportation vom Durchganslager Westerbork nach Auschwitz

Nach der Befreiung

Nach der Befreiung am 12. April 1945 wurde Westerbork ein Internierungslager für niederländische Nationalsozialisten und Kollaborateure. Später wurde es ein Repatriierunglager für Menschen aus Niederländisch-Indien (dem heutigen Indonesien) und anschließend ein Auffanglager für molukkische Angehörige der niederländisch-indischen Armee.  Im Februar 1971 verließen die letzten Familien das Lager. Danach wurde Kamp Westerbork fast gänzlich abgerissen. Der größte Teil des Gebietes hat sich heute in Wald verwandelt. Auf dem Gelände befindet sich auch die Radiosternwache Westerbork.

Das Lagergelände

Gedenkstätte Kamp Westerbork

In der Gedenkstätte Westerbork erzählen wir die Geschichten von den 100.000 Juden, Sinti und Roma die aus Westerbork in die Konzentrations- und Vernichtungslager in den Osten deportiert worden sind. In unserem Museum erfahren Sie alles über die Geschichte des Lagers Westerbork. Wir organisieren auch regelmäßig Wechselausstellungen, Zeitzeug*innenvorträge, Theateraufführungen und andere Veranstaltungen.

Herinneringscentrum Kamp Westerbork
Das Museum im Kamp Westerbork

Öffnungszeiten

Geöffnet montags bis freitags von 10-17 Uhr,
samstags, sonntags und feiertags von 11-17 Uhr
sowie 4. Mai (nationaler Totengedenktag) von 10-19 Uhr.
Geschlossen am 25. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar
sowie zweite bis vierte Januarwoche.

Kontaktdetails

Das ehemalige Lager Westerbork