Es war einmal ein riesiges Torfmoor
Nach der letzten Eiszeit wurde das Klima vor rund 10.000 Jahren wieder wärmer und feuchter. Im Wasser der Niederungen siedelten sich Torfmoose an und das Moor wuchs stetig. So entstand zwischen den Flüssen Hunze und Ems ein riesiges Sumpfgebiet: das Bourtanger Moor. Dieses Moor war einmal gut 3.000 m³ groß aber heute bleibt nur eine kleines Bisschen da.

In die Höhe
Der Moorkörper wurde so mächtig, dass er anfing, den Hondsrug hochzuwachsen. An einigen Stellen, wie hier am Rande des Bargerveen, bedeckte das Moor den Geestrücken völlig. In der Landschaft sieht man zahllose Felsbrocken, die im Zuge der Moorkultivierung zu Tage befördert wurden.
Lebendes Hochmor
Das Bargerveen ist die einzige größere, lebende Moorfläche der Niederlande des früher fast endlosen Bourtanger Moores. Das über 2.000 ha große Areal steht unter Naturschutz und in ihm befindet sich der letzte Überrest lebendes Hochmoor. In kleinen Moorseen – die hier „Meerstal“ heißen – wächst noch immer Torfmoos.
Moor und Wasser
Moor und Wasser gehören zusammen. Moor besteht zu 90 % aus Wasser. Das Wasser sorgt dafür, dass die Torfmoose zu meterdicken Moorkörpern wachsen. Ein Moor ist alles andere als flach und monoton. Es gibt hohe Moorbulten, flache Stücke, Sumpfflächen und kleine Seen. Der nördliche Teil des Bargerveen ist ein riesiges Wassergebiet, ein wahres Paradies für Vögel, wie man in der Beobachtungshütte mit eigenen Augen sehen kann.
Naturschutzgebiet
Einst erstreckte sich das Bourtanger Moor von der Hunze bis zur Ems und war größer als die Provinz Drenthe. Was davon in Drenthe erhalten blieb, ist das Bargerveen im Südosten der Provinz. Mit einer Fläche von über 2.000 ha ist das noch immer ein großes Gebiet.

Einzigartig und gefährdet
Im Bargerveen findet man noch lebendes Hochmoor und das ist in den Niederlanden einzigartig. Und es ist ein besonders sensibles Gebiet! Mit Dämmen versucht die Forstverwaltung möglichst viel Wasser im Bargerveen zu halten, da Austrocknung für Torfmoose sowie für andere seltene Pflanzen und Tiere im Moor das Ende bedeuten würde. Deshalb muss der Wasserhaushalt im Bargerveen stimmen. So sieht man im Bargerveen, was man andernorts im Hondsruggebiet auch feststellen kann: Mensch und Natur brauchen sich gegenseitig!
Standortdaten
Veenloopcentrum Weiteveen
Koordinaten: 52°42’06.6″N 7°01’37.7″E