Arie Mulder
Die Hunze - verhalen

Der Hunze schlängelt sich erneut durch das Tiefland

Östlich des Hondsrug liegt die breite Niederung der Hunze, ein Überrest aus der Saale-Eiszeit. Im vergangenen Jahrhundert wurde die Hunze größtenteils begradigt. Einst ein Bach mit vielen Mäandern im weiträumigen Moor, transformierte sie der Mensch innerhalb weniger Jahrhunderte zu einem Kanal in einer monotonen Agrarlandschaft. Heute hält die Natur im Drenther Hunzetal glücklicherweise wieder Einzug, wie die stete Zunahme der Biberbestände belegt. Im Hunzetal entstehen neue Naturschutzgebiete, die von der Stiftung Het Drentse Landschap verwaltet werden.

Renaturierung der Hunze und Hunze-Vision

Jahrhundertelang war das Tal der Hunze Teil riesiger, unpassierbarer Moorflächen. Erst im Mittelalter fing man an, die zugänglichsten Stellen als Heuwiesen zu nutzen. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Moor erstmals in großem Stil abgetorft. Im 20. Jahrhundert hat man das Tal zu einer zweckorientierten Agrarlandschaft umgeformt und die Hunze selbst wurde begradigt. 1995 präsentierten die Stiftungen Het Drentse Landschap, Het Groninger Landschap und der WWF ihre gemeinsam erarbeitete Hunze-Vision zur Renaturierung des Urstromtals. In der Folge wurden entlang des Bachlaufs diverse Projekte zur nachhaltigen Naturentwicklung umgesetzt. Schrittweise wird die Hunze nun wieder ein sich schlängelnder Bach, der in eine naturnahe, für Menschen, Flora und Fauna attraktive Landschaft eingebettet ist.

An mehreren Stellen wurde der natürliche Bachlauf in den feuchten Bereichen am Fuß des Hondsrug wiederhergestellt. Der Erfolg macht sich in der allmählichen Zunahme der bekanntesten Neuansiedler des Gebiets bemerkbar: der Biber. Gleichzeitig nimmt die typische Wiesenvogelpopulation, wie Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel, ab.

Neue Bachmäander in der Hunze bei Gasselternijveen.

Egberts Lent

Mitten im Gebiet bei Breevenen, nur einen Steinwurf von der renaturierten Hunze entfernt, liegt ein Bauernhof mit dem Namen Egberts Lent. Der markante Hof im Oldambter Stil wurde 1812 erbaut, wobei die ältesten Ständer sogar um 1630 datiert werden. Lent bezeichnet im Drenther Dialekt einen Lösch- und Ladeplatz für Torf. Die Spuren lassen sich noch am Ufer der Hunze finden. Der Torf wurde von hier unter anderem nach Groningen verschifft. Auf dem Hofgelände erkennt man deutlich, dass man sich hier am Übergang von Moor zu Geest befindet, denn vor dem Gebäude blickt man über die weite Hunzeniederung, während sich hinter dem Gebäude der Hondsrug erhebt. Der Hof Egberts Lent ist im Besitz der Stiftung Het Drents Landschap, die das Gebäude von Grund auf restaurieren ließ und ihm eine neue Nutzbestimmung gab.

Der Hof Egberts Lent

Vom Hof aus kann man interessante Wander- und Radtouren zur Erkundung des Hondsrug und seiner Landschaft unternehmen.

Kontaktdetails

Stichting Het Drentse Landschap

Die Hunze