Die Flintenroute führt Sie an Highlights der Hondrug vorbei
- 41,5 km
- 3 Stunden
Flinten sind große Gesteinsblöcke, denen man entlang dieser Route häufig begegnet. In einem Umkreis von einem Kilometer entlang der Route gibt es 18 Großsteingräber. Die kleineren Findlinge wurden für Wege und Straßen verwendet. In der Nähe von Borger, der „Megalithauptstadt der Niederlande“, führt die Findlingsroute an zahlreichen Formen der „Megalithkunst“ vorbei. Einen detaillierten Streckenplan finden Sie hier. Die Route führt Sie zu einigen geologischen, archäologischen und kulturellen Highlights des Hondsrug.
A) Das Hunebedcentrum in Borger
Borger ist die „Megalithhauptstadt“ der Niederlande. Im Hunebedcentrum erfahren Sie Wissenswertes über die Großsteingräber und die Trichterbecherkultur. Dort wird anschaulich gezeigt, wie die Großsteingräber entstanden sind und wie sich der Alltag der Großsteingraberbauer gestaltete. Darüber hinaus werden andere archäologische Denkmäler, wie Grabhügel, Urnenfelder, Celtic Fields (Ackerkomplexe) und alte Wagenspuren, übersichtlich aus- und dargestellt. Gleich beim Hunebedcentrum in Borger liegt das größte Megalithgrab der Niederlande.
B) Großsteingräber in Bronneger
Auf halber Strecke zwischen Borger und Drouwen liegen in der Nähe der kleinen Ortschaft Bronneger fünf Großsteingräber nebeneinander. Eines dieser Megalithgräber (das am westlichsten gelegene) ist als Fotoobjekt besonders begehrt, hat sich doch eine Eiche verwurzelt.
C) Forstbezirk Exloo
In der hügeligen Landschaft des Forstbezirks Exloo finden sich noch zahlreiche Spuren aus der Vergangenheit. Mitten im Wald liegt ein Großsteingrab und überall sind Grabhügel. Und einfach so an einer Gabelung ruht neben einer mächtigen Eiche ein dicker Stein. Dieser sogenannte Markstein kennzeichnete früher die Grenze zwischen den Marken Odoorn, Exloo und Buinen. Tief im Wald findet man mehrere runde Krater: so genannte Pingoruinen aus der Eiszeit.
D) Poolshoogte und Ipsewips
Im Forstbezirk Odoorn fiel 1972 dem Sturm ein Großteil des Waldes zum Opfer. Eine Hälfte wurde wieder aufgeforstet, die andere blieb eine offene, mit Schafen beweidete Fläche. In dem Forstbezirk befindet sich ein 15 m hoher Hügel mit Aussichtsturm und Teehaus. Den Hügel nennt man „Poolshoogte“ (dt. Polhöhe). Er wurde anfangs mit Schaufel und Schubkarre zur Arbeitsbeschaffung 1934 aufgeschüttet. Wegen der Blutblasen an den Händen erhielt der Hügel den Spitznamen Blutberg. Die Kleinsten unter uns glauben, der Wald um den Hügel „Poolshoogte“ sei verhext. Das Teehaus ist der Startpunkt einer Kinderwanderroute über die Hexe Ipsewips.
E) Odoorn
Odoorn wurde 1327 erstmals erwähnt und entstand an der der alten Verbindungsstraßen von Coevorden nach Groningen. Der aus dem 12. Jahrhundert stammende Chor der reformierten Kirche ist bis auf 3 m Höhe mit Felsbrocken verkleidet, und seine Mauer ist über einen Meter dick. Der Rest der Kirche stammt aus dem Jahr 1856.
Heute ist Odoorn für den viertägigen Drenther Wandermarsch „Drentse Wandel4Daagse“ um Christi Himmelfahrt und die größte internationale Folkloreveranstaltung in den Niederlanden mit Tanz, Gesang, Musik und Trachten ein Begriff.
F) Eppiesbergje
An der Straße von Odoorn nach Valthe liegt links ein markanter Grabhügel, der seinen Namen einem gewissen Egbert verdankt. Er soll sich auf diesem Hügel erhängt haben und sein Spitzname „Eppie“ blieb mit dem Grabhügel verbunden.
G) Valthe
Valthe fand erstmals 1217 Erwähnung. Das Gebiet war jedoch schon in der Antike bewohnt. In der Umgebung von Valthe gibt es mehrere Großsteingräber und Grabhügel. Im Zentrum und am Rand des Dorfes sieht man noch alte Bauernhöfe, und östlich des Dorfes wurde 1621 die Valther Schanze errichtet, um den Valtherdijk (den Weg zum Kloster von Ter Apel) zu verteidigen.
H) Die sagenumwobene Stadt Hunsow
Dem Mediziner, Pastor und Historiker zu Rolde und Coeverden J. Picardt (1600-1670) zufolge waren die Straßen von Coevorden mit Steinen gepflastert, die aus der Ruine der reichen und hochzivilisierten Stadt Hunsow stammten. Er stellte selbst Nachforschungen an und fand ein Straßenmuster aus Steinen. Die legendäre, zwischen Borger und Valthe gelegene Stadt soll im Jahr 808 von den Normannen verwüstet worden sein.
I) Exloo
Exloo wurde erstmals 1376 erwähnt. Exloo ist ein charakteristisches Drenther Eschdorf. Bis auf eine kleines Neubaugebiet umfasst das Dorf eine lose Ansammlung, entlang den Straßen angeordneter Bauerhhöfe. Eine Kirche gibt es nicht, denn die Exlooer gingen in Odoorn in die Kirche. Das denkmalgeschützte Bebingehoes aus dem Jahr 1722 ist in 2017 leider einem Feuer zum Opfer gefallen. Dort gegenüber liegt der Schafstall mit dem Informationszentrum. Von diesem Schafstall aus zieht eine Schafsherde zum nahegelegenen Molenveld, einem schönen Heidegebiet mit Wacholdersträuchern. Außerdem ist Exloo für das Internationale Festival des alten Handwerks („Internationaal Festival van Oude Ambachten“) bekannt.